
Schweben über Fels und Wasser
Vor rund 250 Millionen Jahren war das Klima im Weserbergland im Bereich des heutigen Solling heiß und trocken. Aus Süden aber führten weitverzweigte Fluss-Systeme nach monsunartigen Niederschlägen Sande heran, die im Laufe der Jahrmillionen zu immer mächtigeren Schichten abgelagert wurden. Unter ihrem eigenen Gewicht verdichtete sich der Sand zu Sandstein, in den sich seit rund einer Million Jahre der Lauf der Weser einschneidet. Damals wie heute sind die Sande – ob in lockerer oder fester Form – ein extremer Lebensraum. Mit dem Wassermangel und den teils hohen Temperaturen kommen nicht viele höhere Lebewesen zurecht. Diese Hitze und Trockenheit ertragenden Spezialisten bilden eine seltene Lebensgemeinschaft und sie sind auch der Grund, weshalb die Hannoverschen Klippen in das europäische Netzwerk Natura 2000 aufgenommen wurden.
Steinerne Zinnen im uralten Wald
Dort, wo Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen im Weserbergland aufeinanderstoßen, liegt ein Naturschutzgebiet von ganz besonderem Reiz – die Hannoverschen Klippen. Ihr uralter Wald mit seinen knorrigen Eichen und Buchen zieht jeden Naturfreund in seinen Bann. Nicht nur an lauen Juniabenden, wenn Hunderte von Glühwürmchen zwischen den dunklen Bäumen leuchten, geht von ihm eine magische Faszination aus. Das stetige Nebeneinander von Werden und Vergehen schafft hier einen Lebensraum von besonderem Wert.
Weithin sichtbar bilden die sieben Sandsteinfelsen die Kulisse für eine außergewöhnliche Verbindung von Natur und Technik – den Weser-Skywalk. Von hier, rund 80 Meter über dem Fluss, bietet sich dem Besucher eine einmalige Aussicht ins Wesertal und auf den umliegenden Wald.